Trauerbuch für die Verstorbenen von Königsberg 1945-1948

In Gedenken an unsere Vorfahren, die die Hölle von Königsberg nicht überlebt haben.

Bitte nutzen Sie das Formular für einen Trauerbuch-Eintrag, damit wir die Anzeige im Trauerbuch mit veröffentlichen können.

Wir gedenken unserer verstorbenen Angehörigen und Freunde

 

Otto Packhäuser (* 10.04.1884 in Moditten), Konditormeister, zuletzt wohnhaft in

Königsberg, Hammerweg 113

Er wurde im Lager Rothenstein Ende April 1945 erschlagen. Ein Grabstein ist nicht vorhanden.

Lina Packhäuser, geb. Sauerbaum (*05.01.1886 in Neuhof, Kreis Königsberg), zuletzt

wohnhaft in Königsberg, Hammerweg 113

Sie starb Mitte April 1945 vermutlich bei Gewaltmärschen - da gehbehindert -, die die russische Armee mit den verbliebenen Deutschen durchführten. Ein Grabstein ist nicht vorhanden.

Im Gedenken an meine Großeltern, Karsten Packhäuser


Hermann Wilhelm Wohnsdorf (* 19.12.1872 in Groß Langwalde, Kreis Rastenburg),

Schmiede-/Maschinenmeister, zuletzt wohnhaft in Königsberg, Unterhaberberg 88p

Er ist verhungert und starb am 06. Februar 1947 in Königsberg. Die Grabstätte ist ein Einzelgrab auf dem Louisenfriedhof. Ein Grabstein ist nicht vorhanden.

Im Gedenken an meinen Großvater: Manfred Wohnsdorf


Auguste Ziel, geb. Küßner (* 23.05.1875 in Stallen, Kreis Rastenburg), Plätterin, zuletzt

wohnhaft in Königsberg, Alters- und Invalidenheim

Sie starb am 21. März 1946 in Königsberg. Die Grabstätte ist auf dem Neuen Luisenfriedhof. Ein Grabstein ist nicht vorhanden.

Sie folgte ihrem Ehemann Michael Ziel, der im April 1945 in Königsberg umgekommen ist, geboren am 12.12.1870 in Klein Budzaw/Westpreußen, Beruf Maurerpolier.

Im Gedenken an meine Großtante (Schwester des Großvaters väterlicherseits), Ulrich Küßner


Anna Luise Kahnert, geb. Bass (* 15.04.1878 in Lewitten , Kreis Preußisch Eylau), Hausfrau,

zuletzt wohnhaft in Königsberg

Bis heute schmerzt das Leid ihrer letzten Lebensjahre und ihres Todes im besetzten Königsberg.

Sie starb am 28.07.1947 in Königsberg (verhungert). Die Grabstätte ist unbekannt.

Im Gedenken an meine Großmutter: Bernd Kahnert


Hildegard Wichmann, geb. Prieß (* 1907 Königsberg), Hausfrau und Mutter, zuletzt

wohnhaft in Königsberg, Luisenallee 2

Sie starb am 16.11.1947 in Königsberg in der Luisenallee zusammen mit ihren 6 von 7 Kindern beim Einsturz der Ruine über der Kellerdecke des Wohnhauses, welches ihren Eltern gehörte.

Hans-Georg Wichmann (* 1932 in Mehlawischken), zuletzt wohnhaft in Königsberg

Gerda Wichmann (* 1933 in Mehlawischken), zuletzt wohnhaft in Königsberg

Martin Wichmann (* 1936 in Mehlawischken), zuletzt wohnhaft in Königsberg

Erika Wichmann (* 1939 in Liebenort), zuletzt wohnhaft in Königsberg

Christine Wichmann (* 1941 in Liebenort), zuletzt wohnhaft in Königsberg

Jürgen Wichmann (* 1943 in Liebenort), zuletzt wohnhaft in Königsberg

Die Lieben sind auf dem Friedhof der Barmherzigkeit in Königsberg beigesetzt.
 

Im Gedenken an Freunde meiner Verwandten, Manfred Wohnsdorf

Text zum Gedenken

Auszug aus der Traueranzeige des Ehemannes Willy Wichmann in einer Zeitung in Marne / Holstein - vermutlich Dithmarscher Kurier im Jahre 1947.
Am 16. November 1947 um 6.30 Uhr nahm der Herr einige Stunden vor ihrem Abtransport (nach Deutschland) - mein geliebtes Hildchen und treusorgende Mutter und meine geliebten Kinder und Geschwister

Hans-Georg im Alter von 15 Jahren,

Gerda im Alter von 14 Jahren,

Martin im Alter von 11 Jahren,

Erika im Alter von 8 Jahren,

Christine im Alter von 6 Jahren,

Jürgen im Alter von 4 Jahren

in Königsberg/Pr. durch seinen Weg zu sich. Ausgebrannte Mauern fielen über der Kellerwohnung zusammen und begruben sie unter sich.
Der Herr macht keine Fehler. Ihm sei Ehre!

Willy und Siegfried (Sohn) Wichmann, Menghusen bei Marne/Holstein und Königsberg.

Kommentar

Im Band 25 der Altpreußischen Geschlechterkunde, 1995 herausgegeben vom Selbstverlag des Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpreußen fand ich den Abdruck : ‘Ich sah Königsberg sterben’ - Aus dem Tagebuch eines Arztes von Hans Deichelmann.
Auf den Seiten 330 und 331 fand ich unter dem Sonntag 30. November 1946 (1947) u.a. folgenden Eintrag.

..... Erschütternd ist das Schicksal einer tapferen Frau, welche in einem heldenhaften Kampf sechs ihrer Kinder, zwischen fünf und sechzehn Jahren, die ganzen Jahre gesund und kräftig erhalten hatte. Sie hatte nun auch ganz plötzlich die Ausreisegenehmigung erhalten, hat in den verbliebenen wenigen Stunden bis zur Abreise noch gepackt, gewaschen und den Kindern Rucksäcke genäht. Sie wohnten in einem Ruinenkeller irgendwo auf den Hufen. Der Älteste war gerade unterwegs, als die mit schwerem Schutt beladene Kellerdecke über die Familie herabstürzte und die Mutter mit ihren fünf Kindern unter sich begrub. Ein zufällig anwesender Mann teilte das Schicksal der Verschütteten. Die Bergungsmaßnahmen der Miliz setzten erst nach Stunden ein. Sie brachte die sieben Leichen sämtlich zu uns zur Sektion. In Deutschland wartet der Mann, bis ihm sein einziger überlebender Sohn die Trauerbotschaft bringen wird......


Hans Franz Horst Stübke (* 30. Oktober 1899 in Kalthof, Kreis Königsberg), Prokurist bei den

Königsberger Stadtwerken , zuletzt wohnhaft in Königsberg, Ziethenplatz 2a (Hufen)

Er verhungerte und starb am 21.10.1945 in Königsberg im Krankenhaus der Barmherzigkeit. Kein Grabstein vorhanden

Im Gedenken an meinen geliebten Vater, Rosemarie Roth, geb. Stübke.


Carl Lange (* um 1875 ? Geburtsort nicht sicher), Fabrikant, Inhaber eines Kachelgeschäftes,

zuletzt wohnhaft in Königsberg, Hasselstraße 1-2

Er verhungerte im Frühsommer 1945. Die Grabstätte ist unbekannt, ein Grabstein ist nicht vorhanden.

Im Gedenken an meinen Urgroßvater: Esther Susanne Knappe

Kommentar

Meine Mutter, Ursula Knappe geborene Lange, Tochter des verschollenen Ernst Lange, erzählte, dass ihre Grosseltern bis Danzig geflüchtet waren und dann fatalerweise umkehrten, zurück nach Königsberg, in der Hoffnung, man lasse sie in ihrer Wohnung zufrieden. Meine Großtante, Liesel Eisenblätter und eine Freundin der Familie, Irmgard Meitz, die noch in Königsberg verblieben waren und später nach Westdeutschland ausgewiesen wurden, bezeugten, dass das Ehepaar Lange in eine Baracke gesteckt wurde und dort verhungert ist.


Clara Lange ( * um 1875 ? Geburtsort nicht sicher), Ehefrau von Karl Lange, zuletzt wohnhaft

in Königsberg, Hasselstraße 1-2

Sie verhungerte im Frühsommer 1945. Die Grabstätte ist unbekannt, ein Grabstein ist nicht vorhanden.

Im Gedenken an meine Urgroßmutter, Esther Susanne Knappe

Kommentar

Meine Mutter, Ursula Knappe geborene Lange, Tochter des verschollenen Ernst Lange, erzählte, dass ihre Grosseltern bis Danzig geflüchtet waren und dann fatalerweise umkehrten, zurück nach Königsberg, in der Hoffnung, man lasse sie in ihrer Wohnung zufrieden. Meine Großtante, Liesel Eisenblätter und eine Freundin der Familie, Irmgard Meitz, die noch in Königsberg verblieben waren und später nach Westdeutschland ausgewiesen wurden, bezeugten, dass das Ehepaar Lange in eine Baracke gesteckt wurde und dort verhungert ist.


Friedrich Didszun (* 04. Dezember 1888 in Homburg v.d.H.), Gemeindediakon der

Lutherkirche in Königsberg, zuletzt wohnhaft in Königsberg, Brismannstraße 3

Tod durch Verhungern (Herzwassersucht) im August oder Oktober 1945 im ? Katharinen Krankenhaus ? Grabstätte Friedhof der Lutherkirche, ein Grabstein ist nicht vorhanden

Im Gedenken an meinen Vater, Brigitte Kemme, geb. Didszun

Kommentar

Leider ist das genaue Todesdatum nicht bekannt. Meine Mutter und ich erhielten nach 2-3 Monaten eine Postkarte in russisch/deutsch. Danach hat man meinen Vater auf dem Friedhof der Lutherkirche begraben. Alles ohne Datum.


Kurt (Ludwig Richard) Martens * 02. Juli 1878 in Danzig, Amtsgerichtsdirektor a.D., zuletzt

wohnhaft in Königsberg

gestorben im Juni / Juli 1945. Der Sterbeort und die Todesursache sind nicht bekannt. Einen Grabstein gibt es nicht.

Im Gedenken an meinen Großvater, Jürgen Großkreutz

 Text zum Gedenken

"Sie lebten wie Philemon und Baucis" schrieb die behandelnde Ärztin Dr. Haslinger über die letzten Tage meiner Großeltern. Mein Großvater Kurt Martens sorgte für meine Großmutter Luise Martens bis zuletzt, bis er von den Russen verhaftet und in den Keller von der G.PU. gebracht wurde.


Luise (Friederike Leonide Jenny) Martens,  geb. Kracek * 17. Mai 1881 in Lyck, zuletzt

wohnhaft in Königsberg

gestorben im Juni 1945 im Stadtteil  Maraunenhof an Hungertyphus.

Im Gedenken an meine Großmutter, Jürgen Großkreutz

Text zum Gedenken

"Sie lebten wie Philemon und Baucis" schrieb die behandelnde Ärztin Dr. Haslinger über die letzten Tage meiner Großeltern. Mein Großvater Kurt Martens sorgte für meine Großmutter bis zuletzt, bis er von den Russen verhaftet  wurde. Nach ihrem Tod wurde sie von Freunden im Garten der Maraunenhofer Kirche begraben. Einen Grabstein gibt es nicht.
 


Jenny (Friederike Amalie) Kracek,  geb. Balduhn * 13. August 1857 in Krczywen / Sodrest ,

zuletzt wohnhaft in Königsberg

gestorben am 07. April 1945 in der Wallenrodtstr. 4 in Königsberg bei der Explosion einer Bombe.

Im Gedenken an meine Urgroßmutter, Jürgen Großkreutz

 Text zum Gedenken

Eine englische Fliegerbombe verfehlte das Nachbarhaus, in dem die Familie von Königsbergs Befehlshaber General Lasch zu Hause war und traf das Haus meiner Urgroßmutter. Einstürzende Bauteile rissen sie in die Tiefe und begruben sie unter sich. Man konnte ihr nicht mehr helfen. Dort ruht sie heute noch, denn der Neubau, der zeitweilig das deutsche Generalkonsulat beherbergte, verschonte ihre Grabstelle. Einen Grabstein gibt es nicht.


Gertrud Morscheck, geb.  Krause * 18. März 1887 in Binz auf Rügen, Hutmacherin, 1945  wohnhaft in Königsberg, Unterhaberberg 12

angeblich ?1946? verhungert.  Es gibt keinen Grabstein.

Im Gedenken an meine Großmutter, Wolfgang Morscheck

Text zum Gedenken

Ich habe Dich als Dein Enkel von Horst leider nicht kennen lernen dürfen, trotzdem vermisse ich Dich ..... Du warst damals eine sehr sehr starke Frau, so dass Du deine ganzen Kinder alleine großgezogen hast....
(Überlebende Familienangehörige von Paul und Getrud Morscheck aus Königsberg: Nichts hören, nichts wissen wollen, nie darüber sprechen, auch den anderen nichts mitteilen und sowieso nie trauern).
Kommentar
Die ganze Familie von Paul Morscheck väterlicherseits wurde in Königsberg nach 1945 ausgelöscht. Nur die Söhne, die im Krieg an der Ostfront waren, haben alle überlebt.Das ist schon ein allergrösstes Wunder, sonst würde ich nicht hier auf dieser Welt sein. Sogar einem erst nach dem Krieg geborenen fällt die Sehnsucht und der Verlust dieser Heimat schwer. Der Verlust dieser Angehörigen macht mich immer nur sehr traurig.
(Weitere Mitglieder der Familie (eine junge Frau - Elfriede Morscheck - soll in Königsberg nach 1945 von den Russen verschleppt worden sein. Seitdem gibt es kein Lebenszeichen mehr von ihr). Einige meiner Neffen und Nichten sind auf der Flucht 1945 gestorben. Keiner der Überlebenden sprach je etwas darüber und heute sind alle längst gestorben.
Für mich gibt es da nur ein schwarzes Loch, welches mich seit zig- zig Jahren nicht zu meinen ostpreussischen Wurzeln kommen lässt).
 

Sylvia Ursel Neumann,   * 31. März 1922 in ??, zuletzt wohnhaft in Königsberg, Richard-

Wagner-Str. 21

Sterbedatum:  unbekannt

Todesursache:  Hungertyphus

Sterbeort:  Königsberg, Einzelgrab, kein Grabstein

Im Gedenken an meine Mutter, Klaus Neumann

Text zum Gedenken

Erster Eintrag

Meine  Mutter wollte nicht mit dem Pferdewagen auf die Flucht, weil sie sich und ihrem 3 Monate alten Säugling diese Strapazen nicht zumuten wollte. Sie plante, Königsberg mit dem Zug Richtung Westen zu verlassen. Weder von ihr noch von meinem kleinen Bruder habe ich je wieder etwas gehört. Der Rest der Familie - außer mir - ist auf der Flucht umgekommen, aber alle scheinen in der ostpreußischen Erde zu ruhen. Gebe es Gott!

Nachtrag

Ich gedenke meiner in Königsberg verstorbenen Mutter, die sich nicht mit meinen Großeltern und mir auf den Fluchtwagen hinter 2 Pferden setzen wollte, weil sie sich und ihrem kleinen 8 Monate alten Sohn die Strapazen einer tage-oder wochenlangen Flucht bei 20 Grad minus ersparen wollte. Sie plante, mit einem Zug Richtung Westen aufzubrechen. Ich habe nie wieder etwas von ihr gehört. Bis zu diesem Monat April 2018: Nun weiß ich, dass meine Mutter in Königsberg beerdigt wurde. Woher ich das weiß? Am am 09.April diesen Jahres ist das Unglaubliche geschehen: Nach 73 Jahren habe ich mit meinem Bruder Edgar in Bitterfeld telefoniert und ihn am 28.April dort besucht. Jeder dachte vom anderen, dass er damals gestorben sei. Was war passiert? Ich hatte eine Traueranzeige im Gedenkstein aufgegeben, die jemand mit viel Erfahrung in Familienforschung gelesen hatte und sich im Netz auf die Suche machte. Er fand zunächst meinen Neffen, und der führte mich zu seinem Vater, der mein kleiner Bruder aus Königsberger Tagen ist. Wir verstehen uns prächtig. Ein WUNDER ist geschehen!!!


Käthe Doebel,  geb. Gilde * 21. September 1876  in ??, Hausfrau, zuletzt wohnhaft in Königsberg Hufenalle 76

 gestorben im Sommer 1945 an Herzschwäche / Unterernährung. Einen Grabstein gibt es nicht.

Im Gedenken an meine Großmutter, Peter Doebel

Text zum Gedenken

Aus dem letzten Zug ins Reich musste sie wieder aussteigen, weil ihn die Wehrmacht benötigte. Ihr letzter Brief erreichte uns im März 1945, ihr letztes Päckchen für die Enkel kam nicht mehr an. Nach dem sowjetischen Einmarsch hat man sie wohl in die Hans-Schemm-Schule gebracht (damals Lazarett?). Überlebende berichten, sie sei dort im Sommer 1945 ohne ordentliche Verpflegung, ohne Medikamente, an ihrem schwachen Herzen gestorben.

Kommentar

Ihre Liebe für die Familie, für mich, kannte keine Grenzen. Ihre Belastung durch unseren Aufenthalt bei ihr Ende 1943/Anfang 1944 hat sie nie erkennen lassen. Ihr Gottvertrauen noch in ihrem letzten Brief kurz vor der Eroberung berührt mich noch heute. Ich bin sicher, ihre letzten Gedanken galten uns, ihrer Familie. Vielleicht mehr als für sich selbst hat sie für uns aufs Überleben gehofft. Wie gern hätten wir ihr davon berichtet! Wir alle - die Familie ihres jüngeren Sohnes, 3 Enkel - sind noch viele Jahrzehnte beisammen geblieben und haben sie nie vergessen.


Johann Hermann Gustav Findeklee,  * 05. Dezember 1869, Tischlergeselle / Angestellter,

zuletzt wohnhaft in Königsberg Königseck 14

gestorben nach dem 26.Februar 1945 vermutlich in Königsberg.
im Gedenken an meinen Großvater, Enkelin Rosemarie Roth

Kommentar

nach unserer Flucht aus Königsberg am 26. Februar 1945 landeten wir zunächst in Dänemark und kamen 1947 wieder nach Deutschland. Vom Großvater haben wir nie wieder etwas gehört.


Gertrud (Tullchen) Kegler,  * 1901 in Lötzen, Sekretärin am E-Werk, zuletzt wohnhaft in

Königsberg Schnürlingstraße

 gestorben 1945 im Krankenhaus Königsberg an Hungertyphus

Im Gedenken an meine Tante, der Schwester meiner Mutter, Dr. F.-R. Radtke


Michael Pustolla,  * 08.08.1881 in Zudnochen, Kreis Sensburg, zuletzt wohnhaft in

Königsberg Oberhaberberg 88

verheiratet mit

Johanna Maria (genannt Tantchen) geb. Schulz,  * 23.04.1882 in Wangnicken, Kreis

Königsberg

gestorben vermutlich 1945 während der Russenbelagerung

Oberhaberberg 88 war unweit der Gas-Werke. Dort wirkte Michael Pustolla als technischer Mitarbeiter und galt als unabkömmlich, da versorgungswichtig

Text zum Gedenken

unvergessen die Dir Nahestehenden und des "Buddichen" (Botho)

Im Gedenken an meinen Groß-Cousin väterlicherseits, Botho Symanski (*1928)


Ernst Funk, * 17.08.1891, Pr. Bahnau, Kreis Heiligenbeil ,Leistungsinspektor bei der

Ostpreußischen Herdbuchgesellschaft in Gumbinnen.

gefallen  als Volkssturmmann in einem Fort um Königsberg am 05. 04. 1945.

Text zum Gedenken

obwohl ich meinen Großvater nie kennengelernt habe, bleibt er mein Vorbild. Sein Schicksal ist eine Mahnung für den Frieden und war für mich wesentlicher Grund, überzeugter Kriegsdienstverweigerer zu werden. Georg Jenkner, Enkel

Kommentar

Er diente vom 03. 10. 1911 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges als dreijähriger Freiwilliger beim Regiment des Gardes du Corps Leib-Eskadron in Potsdam. Vom 02. 08. 1914 bis zum 21. 11. 1918 machte er als Soldat den Ersten Weltkrieg mit.

Am 15. 10. 1944 wurde er zum Volkssturm eingezogen, wo er dann in den letzten Tagen der Kämpfe um die Stadt Königsberg gefallen ist.


 

Gustav Kenneweg, * 01.03.1876 in Wittenberg, Pr. Eylau, Friedhofsinspektor, zuletzt

wohnhaft in Königsberg, Class Str. 19

gestorben in Königsberg am 30.09.1945 an den Folgen eines Schlaganfalls. Die Beerdigung erfolgte auf dem Louisenfriedhof.

Martha Kenneweg, geb. Gomm, *26.10.1878 in Neurosenthal / Rastenburg, Hausfrau, zuletzt

wohnhaft in Königsberg, Class Str.19

gestorben in Königsberg am 02.10.1945 an Lungenembolie. Die Beerdigung erfolgte auf dem Louisenfriedhof.

Im Gedenken an meine Großeltern, B.Kenneweg, Enkel


Erika Matheus, geb. Bauchrowitz, * 22.08.1911 in Rastenburg

gestorben in Königsberg zwischen Juni und Dezember 1945 an Kindbettfieber. Kein Grabstein.

Im Gedenken an meine Mutter, Dieter Matheus, Sohn


Richard Boborowski, * 02.09. 1889 in Duhnau, Krs. Labiau, zuletzt Mitglied der Luftschutz-Sanitäts-Polizei in Königsberg

verschollen ab April 1945

Im Gedenken an meinen Vater Helma Boborowski

Kommentar

Er brachte noch seine Frau und 3 Kinder (Herbert * 1921 aber schwer kriegsversehrt, Helma 1928 und Marianne *1935 auf den Weg nach Westen, hielt es aber für seine Pflicht, der Luftschutz-Sanitäts-Polizei in Königsberg treu zur Verfügung zu stehen.


Paul Morscheck,  * 10. Mai 1889 in Königsberg,  Heizer, zuletzt wohnhaft in Königsberg, Sterbedatum,Sterbeort unbekannt. Mit Sicherheit kein Grabstein

 Im Gedenken an meinen Opa, den ich nicht mehr kennenlernen konnte, Dein Enkel, Wolfgang Morscheck

 

Text zum Gedenken

Obschon ich Dir sehr ähnlich sehe, weiß ich von Dir gar nichts. Du bist wie vom Erdboden verschluckt, was ist passiert? Keinerund Keine sprach je über Deine Person. Es fehlte mir immer Deine Wurzel um mein Leben zu erden.

Kommentar

Diese Familie hat eine Blaupause, eigentlich wie alle die Familien, die zu der Zeit von Ende 1944 bis 1948 in Ostpreussen / Königsberg verblieben waren. Diese kann ich 1 zu 1 übereinander legen und finde die gleichen Leiden und Schicksale der einstigen Urfamilien.


Elfride  Morscheck,  * 19. Oktober 1925 in Königsberg, Beruf unbekannt, zuletzt wohnhaft in Königsberg,  Sterbedatum, Sterbeort sowie Grabstein

unbekannt. Todesursache vermutlich im Zusammenhang mit Vergewaltigung und Verschleppung.

Im Gedenken an meine Tante, Wolfgang Morscheck

Text zum Gedenken

Es gibt nur ein Bild von ihr, das ist alles, keine Erzählung über ihre Person. Das ganze Familiendrama wurde durch die enigen Überlebenden totgeschwiegen.


Helma  Morscheck,  * 1940? in Königsberg, zuletzt auch dort wohnhaft. Serbedatum und Ort unbekannt. Vermutlich auf der Flucht erfroren.

Im Gedenken an meine Cousine Dein Cousin, Wolfgang Morscheck

Text zum Gedenken

Es gibt nur ein Kinderbild von  Helma. Den Verlust hat meine Tante nie verkraftet und blieb zeitlebens weiter  kinderlos.

 


 Helene Neumann, geb. Breuer * 12. Mai 1913 in Gudnick, zuletzt wohnhaft Königsberg Am Stadtgarten.

Gestorben am 17. Juli 1947 an Pneumonie nach Entereokolitis bei Dystrophie, kein Grabstein.

Text zum Gedenken

Danke, liebe Mutter.
Meine liebe Mami, Du bist mir heute so nah! Es ist Ende Juni 2015, mildes trocknes Sommerwetter, 11.00 Uhr. Ich sitze " in unserem großen Garten" (Stadtgarten Königsberg) und spüre Dich, wie damals. Deine Nähe tut der Seele so gut und gibt Trost für die vielen Jahre ohne Dich. Alles Störende möchte ich ausklinken, auf Deinen Schoss krabbeln, meine Hände in Deinen Haaren spielen lassen, Deine mütterliche Wärme spüren und tief in mich einsaugen. Noch immer ruft meine Seele nach dieser Wärme, die Du mir durch die brutale, viel zu frühe Trennung nur wenige Jahre geben konntest. Deinen Schutz spürte ich noch, als Du nicht mehr greifbar warst. Es gab mir ein wenig Sicherheit in den Jahren meiner Kindheit ohne Dich. Sehr spät erst habe ich begriffen, wie Du geschunden und mißhandelt von dieser Welt gegangen bist.  In diesem Elend hast Du mich noch behütet und versorgt. Achtung für Deine Haltung begleitet mich seit der Zeit, als ich Dein Schicksal erfassen konnte.  Ein großes Bedürfnis, Dir dafür zu danken, habe ich des Öfteren. Heute Deine Nähe spürend, bitte, höre diesen Dank.

Mit starken Gefühlen, die unsere Seelen  zwischen Deiner und meiner Welt verbinden, Deine erwachsene Tochter Hannelore Luise Neumann.

Kommentar

Als meine Mutter im Sommer 1947 starb, war ich 5 Jahre alt. Im Herbst 1947 wurde ich als Waisenkind mit den Kindertransporten in die SBZ ausgesiedelt. Bruchstücke meiner Erinnerungen sind u.a. der Aufenthalt mit meiner Mutter in "unserem großen Garten" (der ehemalige Stadtgarten von Königsberg - heute Botanischer Garten von Kaliningrad). Bei jeder Reise nach Königsberg besuche ich diesen Ort. Dieser Text enstand im Sommer 2015.


 Marta Frieda Schröder geb. Küffel * 02. März 1909 in Eydtkau, Putzmacherin, zuletzt wohnhaft Königsberg, Str. 1063 Nr. 14.

gestorben durch Hunger /  Tuberkulose im August 1945, kein Grabstein.

Im Gedenken an meine Mutter ihr Sohn Gerhard Schröder

Text zum Gedenken

Mein Überleben verdanke ich meiner Mutter. Sie hat 4 Wochen vor ihrem Tode, im sehr geschwächten Zustand, meinen Bruder und mich vom Kohlhof nach Maraunenhof in ein provisorisch eingerichtetes Waisenhaus gebracht. Wie schwer muss es damals unserer Mutter gefallen sein, die eigenen Kinder dort zu lassen in dem Wissen: " ich habe ja nur noch kurze Zeit zu leben". Ein paar Tage vor dem Tode meiner Mutter, hatte ich noch die Gelegenheit, im Städtischen Krankenhaus von Königsberg von ihr Abschied zu nehmen. Im Februar 1946 verstarb dann auch mein 4 Jahre jüngerer Bruder.

Kommentar

Im Herbst 1947 wurde ich mit ca. 5000 Waisenkindern in die damalige SBZ ausgewiesen.


Dieter Schröder,  * 18. Juni 1939 in Königsberg , zuletzt wohnhaft Königsberg, Str. 1063 Nr. 14.

gestorben  im Februar 1946, kein Grabstein.

Im Gedenken an meinen jüngeren Bruder. Gerhard Schröder

Text zum Gedenken

Auch zum Gedenken meines verstorbenen Bruders habe ich, der große Bruder, zusammen mit einer kleinen Gruppe ehemaliger Königsberger Waisenkinder auf dem Gelände der evangelisch - lutherischen Propstei Kaliningrad / Königsberg für die ca. 30 000 dort von April 1945 bis Herbst 1948 verstorbenen Kinder einen Gedenkstein am 20. Juni 2010 errichtet und eingeweiht.

 Kommentar

Mein Bruder Dieter befand sich mit mir bis kurz vor seinem Tod in dem provisorisch eingerichteten Waisenhaus in einer ehemaligen Villa in Königsberg - Maraunenhof.


Hermann Schröder,  * 05(03). März 1876, Schutzmann, zuletzt wohnhaft Königsberg, Fischauser Str. 6

verschollen nach Januar 1945, kein Grabstein.

Im Gedenken die Ehefrau seines geliebten Enkels Wolfgang Schmidt.

Text zum Gedenken

Er war der geliebte Opa meines verstorbenen Mannes. Als die restliche Familie im Januar 1945 mit der Cap Arcona Königsberg verließ, entschied er sich zu bleiben und ist seither verschollen.


Georg Karl Erich Schwerin,   * 11. März 1869 Stargard, Pastor und Waisenhausdirektor, zuletzt wohnhaft Königsberg, Waisenhaus Sackheimer Tor.

verhungert, eventuell verstorben an Typhus am 25. August 1945, kein Grabstein.

Im Gedenken die Enkelin Barbara Zoerner


Margarethe Karoline Wilhelmine Anna Schwerin,   geb. Fink, * 13. August 1876 in Körlin, zuletzt wohnhaft Königsberg, Waisenhaus am Sackheimer Tor

verhungert, eventuell verstorben an Typhus am 14. Januar 1946, kein Grabstein.

Im Gedenken die Enkelin Barbara Zoerner


Ruth Schwerin,   * ca. 1913 in ?Königsberg, zuletzt wohnhaft in Königsberg

verschleppt, wohl verstorben 1945, kein Grabstein

Im Gedenken die Nichte Barbara Zoerner


Paul Krieg, * 30. Juni 1870 in Landsberg / Warthe, Rentner - ehemals Werksleiter der Schichau-Werft in Elbing und Königsberg, zuletzt wohnhaft in

Königsberg Schreberstraße 18

Im Gedenken an den Ehemann meiner Großmutter Ida Marie, geb.  Kellmereit,  Hans-Dieter Kellmereit, Enkel

Text zum Gedenken

Paul Krieg, unser (Stief)-Großvater war ein stattlicher und sportlicher Mann mit einer Stentorstimme. Auf der Schichau-Werft war er als Werksleiter verantwortlich für den Lokomotivbau. Bis Ende ? Januar 1945 wohnte er mit seiner Frau Ida Marie, geb. Kellmereit in der Schreberstraße 18. Danach zogen sie in unsere 1944 verlassene Wohnung in der Lehrsstraße 4 (Stadtmitte direkt am Pregel).  Eine Frau Henning, geb. Kolbe berichtete uns im Sommer 1948 nach ihrer ethnischen Ausweisung aus Königsberg schriftlich (ein Dokument der Grausamkeiten) , dass sie unseren Stiefgroßvaterund ihre Eltern irgendwo  in den Trümmern der Stadt verscharrt hat.

Kommentar

Unsere Großeltern hätten uns 1944 mit ausgestellter Sondererlaubnis nach Hannover begleiten können. Sie lehnten ab, ihr geliebtes Königsberg zu verlassen. "Wir kennen die Russen, die tun uns nichts", war ihre Antwort. Nun, die Gesetze des Krieges sind anders. Unser Vater hat erst 1950 nach der Rückkehr aus der Gerfangenschaft in Stalingrad vom Schicksal seiner Eltern erfahren. Den umfangreichen Bericht (ein Dokument der Grausamkeiten) hat unsere Mutter verbrannt. Sie wollte nicht, dass der Ehemann - damals noch vermisst - diesen Bericht liest; sollte er jemals aus dem Krieg zurückkommen.


Ida Maria Krieg, geb. Kellmereit, * 22.Februar 1879 in Königsberg, Plätterin,  zuletzt wohnhaft in Königsberg, Schreberstraße 18

verstorben um den 7. April 1945 . Sie überlebte den Beschuss des Gebäudes in Königsberg in der Lehrsstraße nicht und wurde in einem Bombentrichter im Garten hinter dem Haus von ihrem  Mann und 3 weiteren überlebenden Einwohnern des Hauses begraben. Kein Grabstein.

Im Gedenken an die Großmutter Hans-Dieter Kellmereit, Enkel

Text zum Gedenken

Ida Maria Krieg, geb. Kellmereit durfte zusammen mit ihrem Ehemann Paul Krieg und ihrer Schwiegertochter Berta Kellmereit, geb. Funke, mit ihren beiden Kindern Horst und Hans-Dieter mit einer Sondergenehmigung nach Alfeld / Leine bei Hannover ausreisen. Unsere liebe Großmutter und ihr Ehemann lehnten das ab. Sie wollten ihr Königsberg nicht verlassen. Die Russen tun uns nichts, sie sind unsere Freunde. Sie schätzten die Rote Armee falsch ein....

Anfang 1945 zogen sie aus ihrer Wohnung in Ponarth , Schreberstraße 18 in unsere Wohnung Lehrsstraße 4 am Pregel. Das Bombardement ab dem 6. April 1945 überlebte Ida Maria Kellmereit nicht. Vier zunächst Überlebende aus dem Keller begruben sie in einem Bombentrichter in unserem Garten- zwischen dem Bollwerk des Pregels und dem Haus.

Dieser Vorgang und viel mehr wurde uns im Sommer 1948  von der am Ende einzig Überlebenden - Frau Hennig, geb. Kolbe - nach ihrer ethnischen Ausweisung aus Königsberg nach Westdeutschland schriftlich berichtet. Frau Hennig hat auch unseren Stiefgroßvater und ihre Eltern (alle verhungert) in den Trümmern von Königsberg verscharrt.

Kommentar

Den umfangreichen Bericht über diese Hölle hat unsere Mutter verbrannt. Ihr Ehemann, zu der Zeit noch in der Sowjetunion vermisst, sollte keine Einzelheiten über den Tod seiner Eltern erfahren, wenn er denn nach Hause - in Alfeld - käme. Anfang 1950 wurde unser Vater dann aus Stalingrad entlassen.

Wir sind Frau Hennig, inzwischen schon verstorben, dankbar für ihre Kraft und Leidensfähigkeit.

Trotz allem: Ich habe Freunde in Kaliningrad! Diese und die nächsten Generationen sind nicht schuldig für das Unfassbare, was Menschen anderen Menschen antun können. Und nicht nur den Menschen!


Dr. Georg Ernst Kublitz, * 5. März 1882 in Königsberg, Oberstudienrat am Hufengymnasium, zuletzt wohnhaft in Königsberg, Regentenstr. 7

verstorben am 25. April 1945 während des Gefangenentransportes Nr. 97035 auf dem Weg nach Tscheljabinsk / UdSSR, gestorben an Hungertod (Dystrophie) Grabstein Köln Melatenfriedhof - siehe Gedenktext.

Im Gedenkenen an den Großvater Dieter Georg Kublitz, Enkel

Text zum Gedenken

Dr. Georg Kublitzwurde als Zivilist von der sowjetischen Armee in Königsberg gefangen genommen und zunächst im Gefangenenlager Insterburg interniert. Er starb auf einem Transport in den Ural und ist wahrscheinlich im Lager Tajandy, Gebiet Tscheljabinsk, UdSSR beerdigt worden. Zur Erinnerung an ihn gibt es einen gemeinsamen Grabstein mit seiner Ehefrau Meta Kublitz, geb. Liedtke auf dem Melatenfriedhof in Köln. Ich habe meinen Großvater nie kennen gelernt.


Fritz Schustereit,  *  nn.nn.nnnn in Königsberg, Beruf unbekannt, zuletzt wohnhaft in Königsberg

verstorben 1954*) in Königsberg,Todesursache unbekannt,  kein Grabstein.

Im Gedenkenen an den GroßvaterKarl Erich Rost, Enkel                                                                             *) Todesdatum nach Rückfrage beim Einsender kein Zahlendreher! Die Redaktion.


Kurt Borchert,  * nn.nn.1927 in Königsberg, Beruf unbekannt, zuletzt wohnhaft in Königsberg

gefallen als Soldat 1945 in Königsberg , kein Grabstein.

Im Gedenken der Großneffe 2. Grades  Björn Sobota


Max-Reinhold Schulz,  * 02. Juli 1904 in Königsberg, Beruf unbekannt, zuletzt wohnhaft in Königsberg

 verstorben 1944 in Königsberg, Todesursache unbekannt, kein Grabstein.

Im Gedenken der Urgroßneffe Björn Sobota

Kommentar

Max-Reinhold Schulz hatte ein Augenleiden und war fast blind.


Clara Johanna Margarethe Schulz, geb. Kawohl,  *16. Mai 1875 in Königsberg, Beruf unbekannt, zuletzt wohnhaft in Königsberg, Oberhaberberg 44

verstorben April 1945, Sterbeort unbekannt, kein Grabstein.

Im Gedenken der Ururenkel Björn Sobota

Kommentar

Wurde während der Flucht / Vertreibung von einem russischen Offizier erschossen.


Erich August Ferdinand Bongé,  *09. November 1900 in Königsberg, Straßenbahnschaffner, zuletzt wohnhaft in Königsberg, Rosensteinstr.

gefallen als Soldat am 09. April 1945, Sterbeort ubekannt, kein Grabstein.

Im Gedenken der Urgroßenkel Björn Sobota

 Kommentar

Ist als gefallen gemeldet. Letzte Ruhestätte in Ittenbach


Heinrich August Gehrau *23. März 1864 in Allischken, Kreis Insterburg, Maurer,  zuletzt wohnhaft in Königsberg

verstorben am 27. Februar 1945 in Königsberg, Todesursache unbekannt, kein Grabstein.

Im Gedenken der Urenkel Hans-Detlef Neth

Kommentar

Nur zwei Wochen nach dem Tode seiner Ehefrau in Rauschen verstarb Heinrich August Gehrau auf seinem Weg in den Westen in Königsberg


Clara Emilie Bertha Bongé,  geb. Nitz, * 16. Januar 1875 in Okollo / Kreis Bromberg, Beruf unbekannt, zuletzt wohnhaft in Königsberg


verstorben im März 1945 in Schönbusch bei Königsberg, Todesursache unbekannt, kein Grabstein

Im Gedenken der Ururenkel Björn Sobota

Kommentar

Wurde bei der Vertreibung in der Nähe der Brauerei Schönbusch von der Familie begraben.


Michel Szobries , * 15. August 1893 inStragna / Memel, Beruf Zivilarbeiter Schweißer Schichau Werft, zuletzt wohnhaft Königsberg / Memel.

verstorben 1945 in Königsberg aber verschollen / vermisst.

Im Gedenken die Urenkelin Nadine Thelen

Text zum Gedenken

Das Schicksal meines Uropas ist bis heute nicht geklärt. Er hinterließ seine Ehefrau Madline geborene Skeries und die Kinder Martha Juschka aus erster Ehe ( Seine erste Frau verstarb 1924 in Wannagen ) Kurt , Max und Lisbeth. Ein letzter Kontakt zur Familie in Memel Wannagen war im Dezember 1944. Danach musste er zum Volkssturm raus.
Ich bleibe in der Hoffnung das wir eines Tages eine Antwort erhalten werden.
In tiefer Verbundenheit Deine Urenkelin Nadine.


Johann Schadagies, geb. 04.02.1888 in Ogeln (Ksp. Kinten), 1945 Rechnungsdirektor in Königsberg, Sohn von Altsitzer Adam Schadagies und Else geb. Pluta (1919 wohnhaft in Gaitzen, Kreis Heydekrug), zuletzt wohnhaft Königsberg. Er war verheiratet mit Luise Anna Helene geb. Margenberg,

verstorben 28.02.1947 in Königsberg (verhungert), er teilte von dem wenigen, was er hatte.

Text zum Gedenken

Dankbar gedenke ich meinem lieben fürsorglichen Onkel Johann Schadagies, Klaus Margenberg

Kommentar

Viele Jahre später erzählte mir meine Kusine wie sie ihren verstorbenen Vater auf einen Handwagen gelegt
und zum Friedhof gebracht hat.

Die letzten Kämpfe um die Stadt Königsberg!
Wir Mutter und vier Kinder im Alter von 9-14 Jahren hockten im Bunker der Wallanlagen Litauer Wall dicht gedrängt im übervollen Bunker. Den 8. April 1945 durften wir den Bunker verlassen.
Jetzt aber begann das große Leiden der Bevölkerung.

1946 wurde Mutter von uns 4 Kindern getrennt und nach Sibirien verschleppt. Wir Kinder waren hilflos, vergessen.
Doch Onkel Hans hatte uns in der Laubenkolonie, wo wir ein Obdach gefunden hatten, aufgespürt.
Hier waren wir auch nahe der Kaserne und konnten in der Früh die Küchenabfälle (manchmal sehr verschmutzt) holen.
Onkel Hans hatte ein Säckel Hafer dabei. Zusammen mit den Kartoffelschalen konnten wir so eine Zeit überleben.
Eine Zeit war ich bei der Kommandantur als Laufbote tätig. Da bekam auch ich die so begehrten Brotmarken.
Danach gingen wir ein jeder nach Litauen. Ich hatte meinen jüngeren Bruder dabei. Wir haben gebettelt oder auf dem Land bei der Arbeit mitgeholfen. Da hatten wir doch einen geordneten Schlafplatz.

Dann ging 1948 ein riesiger Kindertransport, wie wir so sagten ins Reich. Auf langen Wegen kamen wir dann zu unserem Vater. Wir sollten einen Beruf erlernen, obwohl mir ja vier Schuljahre fehlten. Keiner konnte sich vorstellen was wir erlebt hatten.
Unsere Mutter kam 1955 aus Russland wieder.
Allen sei gedacht, die diese Leiden und Qualen erdulden mussten.